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Und wer Schwulenwitze macht ist ja in wahrheit selber schwul, kenne das Denkmuster, halte es für falsch.
Steckt auch gar nicht dahinter.
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Die Familie als wichtiger Pfeiler unserer Gesellschaft ist ein weites Thema, bin aber auch der Auffassung das ein Kind am besten in einer "heilen" Umgebung aufwächst und das kann vieles heißen.
Und was bedeutet "heile" in diesem Kontext? Wenn die "heile Welt" als Argument gegen Adoptionsrecht für homosexuelle Paare benutzt wird, dann wird ja schon gesagt, dass die homosexuelle Lebensweise nicht heile ist. Der Schritt Homosexualität dann als "kaputt" oder "krank" anzusehen ist implizit in der Argumentation schon vollzogen. Mich interessiert halt das "Viele" hier. Was ist an einem homosexuellen Paar, welches ein Kind adoptieren will, nicht "heile"? Liegt es daran, dass hier Geschlechterrollen aufgeweicht werden? Daran, dass plötzlich einer der Väter die Mutterrolle übernimmt bzw. eine Mutter die Vaterrolle? Hat man Angst, dass die Kinder auch homosexuell werden? Einerseits versucht man sich selber vom Vorwurf der Homophobie freizusprechen, indem man betont, dass auch Homosexuelle vollständige Mitglieder der Gesellschaft sind, dass sie eine Bereicherung darstellen etc.pp; andererseits will man aber nicht, dass Homosexuelle die Chance bekommen mit Keimzelle der Gesellschaft zu sein.
Ich verfolge die Diskussion über Homosexualität schon ein bisschen und sehe dahinter eigentlich immer die Festschreibung von Idealen von Männlichkeit und Weiblichkeit. Der Verweis auf das Recht auf Vater und Mutter ist eigentlich nur ein Verweis auf gesellschaftliche Rollen. Nur in der Diskussion wird dann ausgesagt: Mutter = weibliches Geschlecht; Vater = männliches Geschlecht. Dies führt wiederum dazu, dass ein Mann keine mütterlichen Gefühle ausdrücken kann bzw. sollte, sondern das der Frau überlassen werden soll.
In fragwürdiger Weise stimmt der Satz, dass die Familie Keimzelle der Gesellschaft ist. Dabei wird aber übersehen, dass dieser Prozess nicht einseitig ist. Denn auf politischer Ebene wird halt von der Gesellschaft bestimmt, was eine "heile" (=heterosexuelle) Familie ist und was eine "kranke" (= nicht heterosexuelle) Familie ist. Die Familie ist Keimzelle der Gesellschaft, weil die Gesellschaft schon hier reinwirkt und den Rahmen bildet, was als Familie geht und was nicht. Dass dann homosexuelle Paare ein Störfaktor darstellen, ist meines Erachtens klar, denn in solchen Lebensgemeinschaften werden dann feste Geschlechterzuordnungen aufgeweicht.